Die Arbeit beginnt!

Den Samstag 12.08.2017 nutzten wir erstmal zum ausruhen. Nachmittags zogen wir aber trotzdem los um uns das Zentrum von Jodhpur anzuschauen. Tabea zeigte uns (Roxanne, Lauren, Alisea, Ich) vor allem die Gegend um den Clocktower. Dort ist auch die Boutique von Sambhali Trust zu finden. Da Roxanne und ich am Sonntag die Schicht im Laden übernehmen sollten bekamen wir erstmal eine Einweisung von Punja, ein Mädchen dass dort oft arbeitet. Danach zeigte uns Tabea noch ihre Lieblingsläden darunter ein kleiner Nähladen, ein Stoffladen und ein Gewürzladen. Die Besitzer kennen die ehemaligen Freiwilligen und luden uns auch alle zu einem Tee ein. Im Gewürzladen bekamen wir sogar eine Vorführung der verschiedenen Teesorten und Gewürze die sehr interessant war.
Riksha fahren
Eine Kuh vor der Boutique
ein außergewöhnlicher Brunnen
Blick auf das Fort
Die Swissgirls
Tee im Gewürzladen

Der Clocktower in Jodhpur


Am Abend besuchten wir Freiwillige zusammen mit Govind, Viendra und ein paar Freunden eine Party in einem schicken Hotel am Rand von Jodhpur. Es war zwar wenig los doch so hatten wir wenigstens die Tanzfläche für uns. Der Eintritt war für indische Verhältnisse schon sehr teuer (1500 RS) aber man erhielt ihn in Coupons für Essen und Trinken wieder. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Auf dem nach Hause weg machten wir dann noch einen kurzen Halt bei einem Bistro um Pizza zu essen, und fielen dann aber schnell in unsere Betten um wenigstens etwas Schlaf für den nächsten Tag zu bekommen.
Der Innenhof des Hotels

Am Sonntag 13.08.2017 sollten wir um 11 Uhr in der Boutique sein. Wir waren noch sehr müde vom Vorabend doch hatten ja zum Glück nicht allzu viel Anstrengung vor uns. Wir fuhren mit einer Riksha bis vor den Laden. Der Fahrer war sehr lieb und half uns die schweren Tore zu öffnen. Im Laden konnten wir uns hinsetzten und sogar Musik hören. Die ersten Kunden waren sehr anstrengend da die Maschinen für die Belege kompliziert zu bedienen sind, jedes Produkt einen Code hat und wir sehr wenig Wechselgeld hatten. Doch von Kunde zu Kunde wurde es besser und am Ende des Tages hatten wir ein zufriedenstellendes Ergebnis vorzuweisen. Wenn gerade niemand im Laden war dann aßen wir unser mitgebrachtes Essen, räumten auf, staubten ab und schauten sogar einen Film auf dem Handy.
Mir hat die Arbeit in der Boutique sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die kommenden Schichten um die ganzen Prozesse noch besser beherrschen zu lernen.
Essen in der Boutique

Schaut doch mal online bei der Boutique vorbei!   → http://www.sambhali-trust.org/_sambhali-boutique/


Am Montag 14.08.2017 war dann schon mein zweiter Arbeitstag im Fatima Empowerment-Center gekommen. Morgens schrieben wir fleißig Mails für die Suche nach neuen Freiwilligen und stiegen pünktlich nach dem Mittagessen in den Van. Im Center habe ich immer noch Zeit bis die Kinder kommen. Ich bereite dann meistens noch den Unterricht genauer vor oder fülle Dokumente aus. Sobald die Kinder da sind geben mir erstmal alle die Hand. Diese westliche Geste hat mich sehr überrascht doch gehört zu der höflichen Erziehung hier. Heute waren nur fünf Schülerinnen da denn Shahina fehlte. Mit dem Unterricht kam ich gut voran.  Englisch ist etwas zäh für die Mädchen dafür macht ihnen Mathe umso mehr Spaß. Ich brachte ihnen heute ein Malen nach Zahlen mit. Wir lösten die Rechnungen zusammen und dann durften sie das entsprechende Feld nach der Lösungsfarbe ausmalen. Manchmal gab es Gezanke um die Stifte aber sonst lief alles wunderbar.
Nach der Schule  ging ich dann mit Tabea noch zum nächsten Obstmarkt und kaufte zwei Kilo von kleinen Granatäpfeln, die gleich zum Abendessen als Nachspeise dienten.
Meine Schülerinnen: Samen, Shain, Nazia, Shaheen, Muskan
Malen nach Zahlen



Am Dienstag 15.08.2017 war wieder ein Feiertag. Es war Independence-Day und Krishna Jayanti, der Geburtstag des Gottes. Vom Independence-Day haben wir ehrlich gesagz gar nicht so viel mitbekommen da im Guesthouse die Vorbereitungen für die Feier für Krishna liefen. Um zwei Uhr lud uns Govind ein den Altar zu schmücken.  Dieser musste erst aus einem Zimmer in den Innenhof gebracht werden um dort dann reichlich mit Blumenketten und Pfauenfedern geschmückt zu werden. Kurz darauf kam eine Gruppe von sieben inidschen Frauen die vor dem Altar traditionelle Lieder sangen und dazu Musik machten. Das ging ungefähr drei Stunden lang. Wir saßen daneben und hörten zu. Dann gab es eine kurze Ruhezeit bis am Abend die nächsten Gäste anstanden. Zur Zeremonie hatte Govind die 45 Mädchen der beiden Boardinghomes von Sambhali Trust eingeladen. Die Mädchen kommen meist aus Setrawa und wohnen dort damit sie in Jodhpur auf eine normale Schule gehen können.  Die Mädchen sangen und tanzten und es war wundervoll. Sie wollten uns Freiwillige zum Tanzen bringen doch wir wehrten uns. Die Kinder haben echt solche Power das man denken könnte, sie sind aus einem Bollywood Film entsprungen. Die eigentliche Zeremonie begann dann erst um Mitternacht mit der Geburt von Krishna. Die anderen Freiwilligen waren schon im Bett und so blieben nur noch Violetta, Tabea, Analise, Sanae (japanische Besucherin) und ich übrig. Der Schrein wurde enthüllt und eine Schale mit einer Blumenkette, Weihrauch und einer Feuerschale wurde davor kreisend bewegt. Das gleiche habe ich auch schon im Tempel gesehen. Dann wurde an dem Mittelteil des Altars, der wie eine Wiege aussah, eine Blumen-Fadenkette befestigt. An dieser Kette wurde nun gezogen. Govind erklärte, dass man damit den neugeborenen Krishna wiegte. Auch wir durften sachte an der Kette ziehen. Anschließend wurden die Speisen, die vor dem Atar für den Gott angerichtet wurden, verteilt. Zuerst aß man Milchreis und süße Teigbrösel aus seiner Hand und dann setzten sich alle Kinder in Kleingruppen zusammen. Ich setzte mich zu fünf jüngeren Mädchen. Nur eine davon konnte Englisch aber sie waren alle sehr lieb und wir verständigten uns mit Zeichen. Auf Tellern bekam nun jede Gruppe Bhatura, ein frittiertes Fladenbrot, und Kheer, den indischen Milchreis. Man riss sich etwas mit der rechten Hand ab und tunkte es ein. Es schmeckte sehr süß aber echt gut. Danach spielte ich mit ein paar Mädchen noch Klatschspiele. Zum Abschied versammelten sich alle nochmal um Govind und wir restliche Freiwillige gingen ins Bett. Es war zwar schon fast zwei Uhr doch der Zucker im Blut und die tollen Erlebnisse hielten mich noch etwas wach.
indische Musik vor dem Altar

Govinds Tochter ist heut der kleine Krishna

Die Boardinghome-Mädchen


Am Mittwoch 16.08.2017 war mein erster Workshoptag. Jeden Mittwoch übernehmen die Freiwilligen in ihren Centern den Workshop. Mir wurde gesagt, ich solle den gleichen Workshop mit den Kindern machen den Tabea mit den Frauen des Fatima EC's gemacht hat. Es wurden Schmetterlinge gebastelt deren Flügel aus den Handumrissen der Kinder bestehen. Diese wurden bunt verziert und mit dem Namen des Kindes versehen. Bei den Workshops sind die Schüler nicht nach Klassen aufgeteilt so dass alle zusammen in einem Raum arbeiten. Auch ohne das Sprachverständnis konnte ich den Kindern die einzelnen Schritte zeigen. Ich zeichnete viele Kinderhände, Schmetterlingskörper und -Gesichter. Ständig wurde irgendwo meine Hilfe gebraucht. Am Ende kamen wunderschöne Schmetterlinge heraus und als ich anfing ein paar Fotos zu machen endete die Stunde in einem Fotoshooting.
Die Lehrerinnen: Yasmeen und Gultsa

Gruppenfoto!

Auch die Kleinsten waren dabei.

Smile :)

So ein schöner Schmetterling

Stolz auf das fertige Werk.

Mein Schmetterling erhielt viel Bewunderung.

Meine Schülerin Nazia

Meine Schülerin Muskan

Der Donnerstag 17.08.2017 war wieder ein normaler Arbeitstag. Nach der Administration fuhren wir in unsere Center. Heute war Sanae im Fatima EC und schaute beim Unterricht zu. Meine Mädchen waren heute etwas unruhig. Auf Englischunterricht haben sie meistens gar keine Lust. Da ihnen das Malen nach Zahlen so viel Spaß macht, und damit ja genauso ihr Englisch trainiert wird, rechneten wir die ganze Stunde. Irgendwann fingen sie an sich um die Stifte und das Ansagen von Rechnungen zu zanken. Zum Glück konnten sie sich dann bei Reise nach Jerusalem oder hier genannt Moving chair mit den anderen Kindern so richtig austoben. Meine Schülerin Nazia war die Gewinnerin des Spiels und durfte dafür dann vortanzen. Sie liebt es zu tanzen und macht das auch wirklich gut. Zurück im Guesthouse war ich etwas ausgelaugt und ruhte mich aus. Am Abend gab es dann noch ein kleines Meeting mit Govind um ihn über den neuesten Stand unser Arbeit zu informieren.
Wer schnappt sich einen Stuhl?

The moving chair


Auch der Freitag 18.08.2017 lief nicht groß anders. Mit meinen Schülerinnen konnte ich heute endlich das Malen nach Zahlen fertig machen. Nun können sie sich nicht mehr vor Englisch drücken. ;) Am Ende spielten wir ein Klatschspiel. Weil ich als erste rausfiel musste ich etwas Deutsches singen und Nazia tanzte wieder. Von Tag zu Tag verstehe ich mich mit den Schülern und den anderen Lehrerinnen immer besser. Es ist schön zu sehen, wie diese jungen Mädchen zu einem aufschauen und die gemeinsame Zeit genießen. Ihnen macht die Schule sehr viel Spaß und das ist mir das Wichtigste.
Zur besonderen Freude von uns Freiwilligen hat der Koch des Guesthouse heute etwas ganz besonderes gezaubert. Es gab asiatischen Reis und Nudeln mit einer Art vegetarischer Gemüsebällchen. So eine Abwechslung tut dem Magen und der Seele gut und wir können froh sein diese Möglichkeit haben zu können. Danach gingen wir Freiwillige mit Govind, Viendra, Analise und Sanae ins Kino. Die Cola, die Nachos und das Popcorn stimmten uns vollkommen zufrieden auch wenn wir von dem Film nicht allzu viel verstanden. Nach einem Milcheis kehrten wir wieder zum Guesthouse zurück.  
Auch wenn es nur salziges Popcorn gibt ;)

Jetzt bin ich schon bald zwei Wochen hier! Man erlebt so viel dass sich die Zeit eigentlich länger anfühlt. Ich bin dankbar für alles, was ich hier als Erfahrung mitnehmen kann und bleibe neugierig.

Wir alle freuen uns auf das Wochenende an dem uns etwas ganz besonderes erwartet...

Seid gespannt.
Bis bald,

eure Jana

Kommentare

  1. Dein Onkel Made schreibt:
    Hey Jana
    Top was du machst, kenne mich in Indien gut aus! Viel Spaß noch, Gruß Made

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